Am Anfang haben alle in der jungen Firma den Blick primär auf das Produkt und den Markt gerichtet. Langfristige und administrative Themen wie ein strategisches Personalmanagement oder effiziente Prozesse erscheinen da schnell zweitrangig. Das könnte sich bitter rächen.
Die Consultants schlagen Alarm: „Startups in Deutschland bekommen die Krise zu spüren“, heißt es im „Deutschen Startup Monitor 2022“, den die Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) jüngst veröffentlicht hat. Zu schaffen macht den Jungunternehmen dabei im zunehmenden Maße der Fachkräftemangel. Er folgt bei den Problemen, die der Gründergeneration aktuellen die Sorgenfalten auf die Unternehmergesichter bringen, bereits auf Platz vier: nach Vertrieb/Kundengewinnung, der Produktentwicklung sowie der Beschaffung von Kapital.
„Der Blick der Gründer:innen in die Zukunft ist zunehmend von Unsicherheit geprägt. Sorgen bereiten ihnen vor allem Finanzierungsengpässe und der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften“, sagt Florian Nöll, Head of Corporate Development & Innovation bei PwC Deutschland.
Damit verstetigt sich ein Trend, den die Consultants von PwC auch in der Startup-Szene warnend beobachten: Den Unternehmen mit innovativen Ideen gehen die qualifizierten Leute aus. Mehr noch: Startups und junge Unternehmen bekommen den Fachkräftemangel besonders zu spüren. Bereits 2015, als die Konjunkturwelt komplett in Ordnung war, in Europa kein Krieg herrschte und weltweit die Lieferketten noch tadellos funktionierten, gaben 73 Prozent der damals befragten Startups an, Schwierigkeiten bei der Suche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu haben.
Selbst im Startup-Mekka Berlin waren die Probleme schon vor Jahren greifbar – und sind heute noch größer. Heute, da vielen Startups die Bankkredite ausgehen und sich potenzielle Bewerberinnen und Bewerber oder sogar bereits Beschäftigte eher nach sicheren Jobs bei Großunternehmen oder bei der öffentlichen Hand umsehen. Im Schnitt beschäftigen die 2022 von PwC befragten Startups 18 Mitarbeitende. Bei der Befragung im Jahr 2017 lag der Mittelwert noch bei elf. PwC: „Und die überwältigende Mehrheit der Befragten will weiter einstellen: 92 Prozent planen, in den kommenden zwölf Monaten neue Jobs zu schaffen. Im Schnitt wollen sie – genau wie im Vorjahr – neun neue Kolleg:innen rekrutieren.“
Frage sich nur: wie und woher nehmen? Oder um mit den Autorinnen und Autoren des Deutschen Startup Monitors 2022 zu sprechen: „Egal, ob Developer oder Engineer, qualifizierte Fachkräfte sind knapp. Bereits mehr als jedes dritte Startup (35 Prozent) nennt die Personalsuche als zentrale Herausforderung. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren.“
Mehr und mehr Startups hierzulande dämmert, dass die Themen Personalrekrutierung und Personalsicherung zentral für ihren Erfolg sind. Und dass sie nicht irgendwann zum Thema werden, sondern von Stunde null an entscheidend sind für den Verlauf der unternehmerischen Wachstumskurve.
Vor allem bei jungen Startups wurde und wird leider immer noch eine professionelle und systematische Personalarbeit zu lange unterschätzt. Recruiting wird auf diese Weise zur vermeintlichen Glückssache. Das geht gut, solange man immer noch jemanden kennt oder empfohlen bekommt. Aber in Zeiten des demografischen Wandels und den damit einhergehenden Rückgang in absoluten Bewerbungszahlen kann das keine dauerhafte Strategie sein. Vor allem dann nicht, wenn der Kurs auf Wachstum und der schnellen Skalierung von Geschäftsmodellen liegt.
Verengter Blick auf Produkte und neue Märkte
Gerade in der Startphase von Unternehmen dreht sich viel zu oft viel zu viel nur um die Produktidee oder das Erschließen neuer Märkte. Der strategisch geplante Personalaufbau kommt da meist zu kurz. Häufig gibt es in den jungen Firmen niemanden, der sich überhaupt mit ausreichender Zeit diesem Thema widmet. Die Chefin oder der Chef macht das dann zwangsläufig so nebenbei mit. Damit sich das nicht rächt, sollten gerade Startups frühzeitig das Thema HR in den Mittelpunkt stellen.
Frühe Fehler beim Personalmanagement verhindern langfristig die Transformation und damit die eigenen Wachstumschancen. Das gilt neben dem Bereich HR auch für die generellen Prozesse in jungen Unternehmen. Bei der kompletten Fokussierung auf das Produkt übersehen viele Gründerinnen und Gründer, wie wichtig zugleich saubere und effiziente Prozesse in allen Bereichen des Unternehmens sind.
Gerade wenn die Mitarbeitendenzahl überschaubar ist, müssen die Prozesse klar sein. Automatisierung und Digitalisierung spielen dabei für den Erfolg eine zentrale Rolle. Erst auf klaren Prozessen bereits in der Startphase kann dann das Wachstum des Unternehmens erfolgen. Wenn eine Firma dagegen erst einmal schnell gewachsen ist, wird es umso schwieriger, zeit- und kraftraubender, noch nachträglich Prozesse und Abläufe festzulegen. Dann ist der Karren meist schon mittendrin im Schlamassel – und das Unternehmen verliert massiv an Fahrt.
Startups mit ihren begrenzten personellen, wie finanziellen Ressourcen müssen bei Prozessen wie beim Recruiting noch wirtschaftlicher und smarter agieren als globale Konzerne mit praller gefüllten Schatullen. So ermöglichen etwa spezielle Softwarelösungen für vergleichsweise kleines Geld eine strategische Personalarbeit auch für kleine Firmen und Startups.
Neben Lösungen von etablierten Anbietern stellt Factorial HR eine innovative Lösung zur Vereinfachung diverser administrativer Prozesse dar. Entwickelt hat sie das gleichnamige HR-Software-Unicorn Factorial mit Hauptsitz in Barcelona, das nach eigenen Angaben bereits 60.000 Kunden in 65 Ländern der Welt betreut. Auf die App aus Barcelona setzen besonders wachstumsstarke Unternehmen, darunter zahlreiche KMUs und Startups, die ihre internen Prozesse und Strukturen in den Griff bekommen wollen, damit sie beim Wachstum nicht an Schwung verlieren.
Smarte HR-Tools machen aus überbürokratisierten, analogen Prozessen einheitliche, nützliche und effektive Vorgänge. So können sich gerade die Gründerinnen und Gründer sowie ihre kleinen HR-Abteilungen in den Startups von administrativen Arbeiten frei machen und sich auf das wichtigste konzentrieren: das erfolgreiche Fortbestehen und Wachstum der Firma.
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