Freund oder Geschäftspartner? Für Moritz Lambrecht und Bodo Büchsenschütz, die beiden treibenden Kräfte hinter der Online-Marketing-Agentur Ad Specialist aus Königswinter, stellt sich dieser scheinbare Widerspruch gar nicht. Die beiden Freunde haben mit Erfolg gegründet, dabei auch manches Tal durchschritten – und taugen daher als optimale Blaupause auch für andere Gründerinnen und Gründer.
Guten Freundinnen und Freunden gibt man laut Fernsehwerbung gerne ein „Küsschen“ im Schokomantel. Aber müssen es denn gleich Anteile und Mitspracherechte an der eigenen Firma sein? Dem Volksmund nach hört beim Geld bekanntlich der Spaß auf. Doch tatsächlich ist das Gründen mit Freundinnen und Freunden in Deutschland gang und gäbe. Viele Gründungsteams lernen sich dabei auf den Sitzbänken und in den Forschungslabors der Hochschulen und Privatunis kennen und schmieden dann dort die gemeinsamen unternehmerischen Pläne.
Vier von fünf neuen Startups hierzulande wurden nach Recherchen des „Deutschem Startup-Monitors 2022“ im Team gegründet. Wie viele davon vorab enger befreundet waren, übermittelt der Report nicht. Aber es ist davon auszugehen, dass dieser Anteil sehr hoch sein dürfte. Doch angesichts der hohen Zahl an Startups, die es nach ersten anfänglichen Schritten nicht in die nächste Lebensstufe als Scale-ups schaffen und wieder vom Markt verschwinden, könnte man ketzerisch fragen: War das wirklich so eine gute Idee, mit den Freundinnen und Freunden zu gründen? Überwog vielleicht die Freundschaft, mangelte es an Business-Professionalität?
Häufig warnen Betriebswirtschaftler davor, Privates mit Geschäftlichem zu verbinden. Vielmehr sollte ein Gründungsteam nach „objektiven Kriterien“ zusammengesetzt sein, nicht nach der persönlichen Chemie. Die Wissenschaftler nennen das „komplementäre Kompetenzen“ und „komplementäre Persönlichkeiten“: Wenn sich zwei (oder mehrere) zu ähnlich sind, denselben Studienhintergrund mitbringen oder gerade auch in der Persönlichkeit zu ähnlich ticken, könnte das auf den Start der jungen Firma eher lähmend wirken.
Doch ein stichhaltiges Argument gegen das Gründen mit Freundinnen oder Freunden ist auch das nicht. Die beiden Unternehmer Moritz Lambrecht und Bodo Büchsenschütz sind ideale Gegenbeispiele. Bereits vor der Gründung ihres Unternehmens Ad Specialist GmbH im Jahr 2019 waren die beiden eng befreundet. Und sie sind es heute auch noch – fast noch mehr als zum Start.
Denn die gemeinsamen Jahre als Co-Founder und CEOs haben sie persönlich und beruflich vorangebracht und noch enger aneinandergeschweißt. Wobei ihr Geheimnis das ist, das auch die Wissenschaft als erfolgsentscheidend für Teams definiert: Sie ergänzen sich auf ideale Weise, bringen jeweils das mit, was der andere zu wenig ist. Moritz Lambrecht ist der kreative Kopf der beiden, erfolgs- und detailversessen. Bodo Büchsenschütz hält die Fäden des Unternehmens zusammen, kennt jede Zahl aus dem Effeff und sorgt dafür, dass die junge Online-Marketing-Agentur aus dem südlichen Rheinland auf ihrem ambitionierten Wachstumskurs bleibt.
Auch Krisen und Krisenjahre haben die Beiden nur stärker gemacht. Die erste harte Probe war 2020. Die junge Firma war erst ein Jahr alt, als Corona die deutsche Wirtschaft faktisch von 100 auf null runterbremste. Moritz Lambrecht: „Krisenjahr. Das dachten wir zu mindestens, als Covid auf einmal alles lahmgelegt hat. Weit gefehlt, denn das war der Startschuss für unsere Entwicklung als Agentur und unsere Channel-Diversifikation.“ Nach dem ersten Schock stellten die beiden Gründer aus Königswinter fest, dass die Pandemie letztlich einen Segen darstellte für alle Geschäftsmodelle, die mit Digitalisierung zu tun hatten. Das Resultat: 8.000 Prozent Umsatzwachstum in nur vier Jahren. Bodo Büchsenschütz: „Damit hätten wir niemals gerechnet. Uns zeigt das in erster Linie eins: Dass wir strategisch den richtigen Weg eingeschlagen haben und gemeinsam mit unseren Kunden erfolgreich waren.“
Die weiteren Ziele sind klar definiert und nicht gerade klein: Ad Specialist will im deutschsprachigen Raum zu der „Go-to-Agentur“ werden für alle Unternehmen, die digital auf maximales Wachstum setzen möchten. Lambrecht und Büchsenschütz scheinen mit ihrem Team auf dem richtigen Weg zu sein und gehören laut „Financial Times“ zu den „1000 Europe’s fastest growing Companies 2024“. Auf dem Weg zum Gipfel werden sie dabei sicher noch manchen Stolperstein vorfinden – doch Hauptsache sie sehen ihn, reden drüber und bewahren sich ihre Loyalität und Freundschaft.
Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen Businessplan-Tools und Handbücher vor, die wir für Sie im Web – ohne Gewähr – recherchiert haben. Damit Sie gut informiert in Ihre Gründung starten können!
Übersicht über unsere drei Businessplan-Tools
(eines davon kostenlos zum Download)
Hinter Gründerblatt selbst steckt ein praxis- erprobtes Netzwerk an Berater/innen, die Sie gerne auch persönlich bei Ihrer Gründung begleiten. Diese Dienstleistung ist kostenpflichtig, kann aber unter bestimmten Konditionen im Rahmen von geförderten Beratungen bis zu 80 % bezuschusst werden.
Mehr zu unserem Beratungsangebot:
Übrigens: Über die „Förderung unternehmerischen Know-hows“ des BAFA können Sie sich auch eine professionelle Unterstützung und Beratung unmittelbar nach Ihrer Gründung fördern lassen – so umschiffen Sie die ersten Hürden, die oft zu Beginn einer Selbständigkeit auftreten!
Viel Erfolg mit Ihrer Existenzgründung!