Der Begriff „E-Commerce“ bezeichnet den weltweiten Handelsverkehr im Internet und gehört gegenwärtig zu den erfolgreichsten Wirtschaftszweigen. Dank der technischen Innovationen des World Wide Webs können Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen einem breit gefächerten und globalen Publikum anbieten. Die umfangreiche Auswahl an Online-Shops und Online-Versandhäusern sowie das grenzenlose Angebot an Waren zeugen vom Erfolg des elektronischen Handels. Egal, ob Lebensmittel, Körperpflegeprodukte, Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik – heute gibt es kaum etwas, das nicht im Netz erhältlich ist. Vor allem junge Startups profitieren vom Online-Verkauf von Artikeln. Mit der Unterstützung von Online-Verkaufsportalen und Social-Media-Kanälen ist es für sie einfacher denn je, das eigene Unternehmen in der digitalen Welt zu bewerben. Trotz vieler technologischer Möglichkeiten bringt der Internethandel auch Verantwortungen und Herausforderungen mit sich. Denn alles, was im Internet verkauft wird, muss auch verschickt werden. Daher führt für E-Commerce-Startups kein Weg am Thema Logistik vorbei. Die richtige Lagerung von Versandartikeln, die übersichtliche Warenorganisation, die sorgfältige Verpackung von Sendungen, das zeitgerechte Versenden von Bestellungen und eine geregelte Retourenpolitik gehören somit zu den Grundvoraussetzungen eines wettbewerbsfähigen E-Commerce-Betriebs.
Eine gut organisierte Logistik ist neben einem soliden Marketingauftritt die beste Werbung für ein neu gegründetes Startup im Online-Handel. Sie ist ein essenzieller Faktor für das Fortbestehen eines Unternehmens. Denn nur wenn das bestellte Produkt schnell und einwandfrei an der Versandadresse ankommt, ist der Kunde zufrieden. Gleichzeitig stehen Gründer von E-Commerce-Startups im ständigen Wettbewerb mit großen Versandhäusern, welche attraktive Leistungen wie die Zustellung am selben Tag, kostenlosen Versand und Rücknahmen anbieten. Um da mithalten zu können, benötigen Jungunternehmen logistisches Know-how sowie ausreichend materielle und finanzielle Ressourcen. Daher müssen logistische Abläufe so kosteneffizient und zuverlässig wie nur möglich gestaltet werden.
Nimmt eine Firma im Aufbau logistische Prozesse selbst in die Hand, müssen viele Einzelschritte und Kostenfragen berücksichtigt werden. Das Mieten eines Warenlagers, der Ankauf von Verpackungen sowie Verpackungszubehör und die Wahl eines günstigen und zuverlässigen Lieferdienstes sind nur einige davon. Um bei Kosten der Lagerung einzusparen und Fehlkalkulationen im Wareneinkauf zu vermeiden, setzen manche E-Commerce-Unternehmen auf „Dropshipping“. Bei diesem Geschäftsmodell verkaufen Webshops Produkte, die sie selbst gar nicht lagernd haben. Die Bestellung beim Großhändler oder Produzenten erfolgt erst nach dem Abschluss des Kaufvertrags mit dem Kunden. Der Versand findet dann ebenso durch den Großhandel oder den Hersteller statt, während der Konsument im Glauben bleibt, dass das Produkt direkt vom Einzelhändler verschickt wurde.
Somit erscheint die Ausgliederung logistischer Arbeitsschritte als eine kostengünstige und zeitsparende Lösung im Vergleich zum eigenständigen Betreiben der Materialwirtschaft. Doch kann sich die Auslagerung dieses systemrelevanten Prozesses als kostenintensiv erweisen, insbesondere wenn die Kommunikation zwischen Großhändler, Einzelverkäufer und Logistikdienstleister nicht funktioniert. Dies kann zu Unannehmlichkeiten wie Unterbrechungen in der Lieferkette, Fehlinformationen zum Warenbestand, Unklarheiten über den Versandstatus sowie beschädigte Lieferungen und in letzter Konsequenz zu Retouren führen. Im Gegensatz dazu hat ein Unternehmen mit eigener Warenwirtschaft den Lagerbestand stets vor Augen, kennt sein Inventar, kümmert sich selbst um die Verpackung und den Versand und weiß daher um Status seiner Lieferungen Bescheid. Ferner wird die Wahrscheinlichkeit von verlorenen Sendungen und Produktretouren reduziert, die insbesondere für erst gegründete Firmen hohe Kosten verursachen und die Kundenzufriedenheit negativ beeinflussen können. Daher sollten Unternehmen, die sich gerade im Aufbau oder im Wachstum befinden, logistische Prozesse nicht unüberlegt aus der Hand geben.
Damit sich die eigene Logistik nicht als Kostenfalle entpuppt, sind die richtige Kalkulation des Warenbedarfs, ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen Onlineshop und Produktlager, die klare Organisation des Lagers, die einwandfreie Verpackung von Sendungen und der sichere, zeitgerechte Transport von Gütern unabdinglich.
Um logistische Vorgänge effizienter und kostengünstiger zu machen, nutzen Startups im E-Commerce-Bereich die Vorteile der digitalen Prozessoptimierung und -automatisierung. Aus diesem Grund lohnt sich die Investition in eine Software für Warenwirtschaft. Diese registriert den Einkauf, den Verkauf, die Lagerung und den Versand von Waren. Dadurch erleichtert sie die Verwaltung des Produktbestandes, die Nachvollziehbarkeit des Warenstromes und letztendlich die Firmeninventur. Der Einsatz einer Warenwirtschaftssoftware begünstigt zudem die systematische Ordnung des Warenlagers und das unkomplizierte Auffinden von Versandwaren. Sie hält obendrein den Online-Shop immer auf dem Laufenden und ermöglicht eine schnelle Lieferung an den Kunden. Auf diese Weise kommt es auch nicht vor, dass Waren verkauft werden, die nicht mehr vorrätig sind. Langfristig verhindert die Verwendung von digitalen Warenwirtschaftssystemen Komplikationen, wie etwa die Stornierung von Bestellungen, einen unerwarteten Ansturm auf das Kundenservice und die daraus resultierende Abwanderung von Kunden.
Genauso wichtig wie die Organisation des Versandhandels ist auch die Qualität der Lieferungen. Deswegen ist der Einkauf von qualitativ hochwertigem Verpackungsmaterial in Form von Karton, Füll- und Polstermaterial sowie Paketklebeband ein Schritt, der nicht vernachlässigt werden darf. Denn ordentlich verpackte und gut gesicherte Sendungen sprechen für die Professionalität der Firma. Sie erreichen den Kunden unbeschädigt, selbst wenn die Kartonagen hohen Belastungen ausgesetzt wurden. Ein weiterer Aspekt, den E-Commerce-Firmengründer nicht vernachlässigen dürfen, ist der globale Trend zur Nachhaltigkeit. Greifen Unternehmen zu nachhaltigen Lösungen bei der Verpackung und Lieferung, so punktet dies beim umweltbewussten Konsumenten. Die Nutzung von recycelbaren Kartons und Verpackungszubehör aus nachwachsenden Rohstoffen sowie der Fokus auf kurze und emissionsarme Lieferwege gehören zu den Markenzeichen grüner E-Commerce-Händler. Dabei stehen umweltfreundliche Einzelhändler im Wettbewerbsvorteil gegenüber Versandriesen mit wenig umweltschonenden Liefervorgängen.
Die Logistik ist eine der wichtigsten tragenden Säulen des E-Commerce und damit auch selbst ein attraktives Geschäftsfeld für junge Firmengründungen. Logistik-Startups bieten Online-Händlern innovative Lösungen für die Bereiche Lagerung, Versand und Transport an. Sie sind mit den aktuellen Entwicklungen des Internethandels vertraut und wissen, was der moderne Webshop braucht, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Ihre fundierten Kenntnisse der Logistikbranche erlauben es Ihnen, individuelle Dienstleistungen für die täglichen Bedürfnisse von E-Commerce-Betrieben zu entwickeln. Diese reichen etwa von Softwarelösungen zur Routenplanung von Paketlieferungen über das Vermieten von Minidepots im städtischen Raum bis hin zu autonomen Lastfahrzeugen für den Produkttransport. Die Innovationen neuer Logistik-Firmen zielen demnach darauf ab, Anbieter von Online-Shops bei der Materialwirtschaft zu entlasten. Dadurch erhalten E-Commerce-Unternehmen mehr Freiraum, sich auf den Verkauf ihrer Produkte und auf das Firmenmarketing zu konzentrieren. Mit dem fortlaufenden wirtschaftlichen Wachstum des Online-Versandhandels erweitern sich auch die Aufgabengebiete für smarte Startups auf dem Gebiet der Logistik. Schließlich verlangen Herausforderungen wie Rohstoffknappheit, Lieferengpässe und die Folgen des globalen Klimawandels nach kreativen Problemlösungsstrategien für den Warenverkehr des digitalen Handels.
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