Welche Kriterien muss eigentlich ein Logo erfüllen? Schauen wir uns die Logos von Firmen an, so fällt eines auf: Die erfolgreichen Firmen haben nicht wirklich “schöne” Logos. Natürlich hängen Erfolg und Misserfolg einer Firma nicht vom Logo ab. Doch könnte man annehmen, dass sich erfolgreiche Firmen auch “schöne” Logos leisten könnten …?
Auch wenn man sich über den Begriff der Schönheit bzw. Ästhetik streiten mag, wirklich schön sind die meisten Logos erfolgreicher Firmen nicht. Legen sie keinen Wert darauf, oder gibt es andere – wichtigere – Kriterien, die an ein Logo gestellt werden?
Die aufgeführten Kriterien an ein Logo sind teilweise recht praktischer Natur, da ein Logo in verschiedenen Medien und auf unterschiedlichen Werbeträgern Verwendung findet:
Firmen-Logos stehen nicht alleine da. Sie können ergänzt werden durch einen Slogan oder ein zusätzliches Stilelement, was die Aussage des Logos unterstreicht oder was dem Logo überhaupt erst die Aussage gibt. Zum Beispiel kann dies ein Schutzengel für eine Versicherung sein, Wolken für die Leichtigkeit eines Brotaufstrichs. Besonders aufmerksamkeitsstark ist es, wenn es hierbei gelingt, von geläufigen Stereotypen abzuweichen.
Tipp für Ihr eigenes Logo: Interessant sind die Assoziationen, die Ihre Zielgruppe (!) mit Ihrem Logo hat. Wirkt Ihr Logo: seriös, sachlich, verspielt, akkurat, schwungvoll, dynamisch, ernsthaft, lebendig, warm, kalt, jung, frisch, ansprechend, eckig, rund, lustig, kindlich, modern, teuer, auffällig, dezent, neutral, gestylt, außergewöhnlich, anders, freundlich, schreiend, zurückhaltend, zerstreut, kräftig, nett, freundlich, frei, stachelig, intuitiv, fein …?
Die Aufzählung könnte weiter fortgesetzt werden. Die Frage ist: Wie soll Ihr Logo nun tatsächlich wirken? Dazu ein Beispiel: Im Logo einer Firma, die als Dienstleistung Buchhaltung anbietet, muss sich Genauigkeit, Exaktheit, Zuverlässigkeit widerspiegeln. Ein schwungvolles Logo, das bildlich “ausfranst” mit einer verspielten Comic Sans Serif-Schriftart würde solchen Assoziationen zum Beispiel widersprechen.
Ein Logo “spricht” – auch ggf. ohne Worte. So erzeugen zum Beispiel die folgenden Merkmale und Elemente eines Logos in ihrer Gesamtwirkung eine Werbeaussage – die Botschaft des Logos:
Am besten lässt sich der bewusste Prozess der Gestaltung einer Kernaussage in der Kunst zeigen:
Machen Sie sich die Stärken Ihrer Firma in Bezug zu Ihren Kunden bewusst und setzen Sie diese in Ihre Botschaft an die Kunden um.
Mein Seminar “Marketing für Existenzgründer” enthält eine Übung, in der mehrere Teams Flyer anhand von vorgegebenen Kriterien interpretieren. In einem dieser Seminare wählte ein Team einen niveauvoll designten, quadratischen Flyer einer Werbeagentur.
Das Ergebnis der Interpretation fiel auffällig gespalten aus, was uns alle stark verwunderte: Die eine Hälfte des Teams urteilte über den Flyer abfällig, die andere Hälfte des Teams war davon begeistert. Was hat das nun zu bedeuten? Ist dieser Flyer nun besonders gut oder ist er besonders schlecht?
Vielleicht ergeht es Ihnen ähnlich: Sie zeigen einen Logo-Entwurf oder Entwürfe Ihres Flyers verschiedenen Menschen in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis – und Sie erhalten vielfältige und vor allem widersprüchliche Aussagen dazu.
Des Rätsels Lösung: Mit Ihrem Logo bzw. allgemeiner ausgedrückt mit Ihren Werbemitteln sprechen Sie – wenn sie gut gemacht sind – Ihre Zielgruppe an. Ihre Zielgruppe hat bestimmte Charakteristika, zum Beispiel hinsichtlich der Einkommensstärke, den Vorlieben, den Einkaufsgewohnheiten, der Wohngegend, den Erwartungen, etc.
Je nachdem, welches Produkt bzw. welche Dienstleistungen Sie anbieten, sind ganz bestimmte Eigenschaften Ihrer Zielgruppe wichtig, die Sie dann in Ihrer Kommunikation mit dem Kunden ansprechen.
Das bedeutet wiederum, dass Sie bestimmte Personengruppen bewusst ausschließen. Besonders deutlich wurde dies am obigen Beispiel des Flyers, den das Übungsteam beurteilte: Jede/r im Team nahm sich selbst als potentiellen Auftraggeber für die Werbeagentur an. Deshalb kam es zu der geteilten Meinung im Team. Und genau deshalb ist diesem Flyer die Zielgruppen-Orientierung sehr gut gelungen. Für ein Firmen-Logo bedeutet das, dass sich insbesondere hier eine klare Orientierung an der Zielgruppe lohnt.
Jedes Logo bzw. allgemeiner ausgedrückt jede Corporate Identity einer Firma sollte in ein schlüssiges Markt- und Marketing-Konzept eingebettet sein. Mit einem solchen Konzept für Ihren Marktauftritt sind Sie gerüstet, die Hinweise, Anregungen und Kritiken richtig interpretieren zu können. Wenn Sie Änderungen vornehmen, wissen Sie genau, aus welchen Gründen Sie eine andere Richtung einschlagen wollen.
Kein Angebot, das nicht auch über das Internet vermarktet werden kann. In diesem Zusammenhang sind viele Existenzgründerinnen und Existenzgründer unvorbereitet, welche Kriterien für ein Logo im Internet eine Rolle spielen könnten – bzw. überhaupt, dass ein Logo für das Internet Kriterien zu erfüllen hat.
Nun könnte man meinen, die Kriterien für die Printmedien reichen aus, um alle Kriterien für das Internet zu erfüllen – doch nur auf den ersten Blick!
Was machen Sie zum Beispiel, wenn Sie ein Logo im Hochformat haben? Oder ein Logo mit sehr vielen Details, so dass das Logo eine bestimmte Größe haben muss, damit die Details sinnvoll auf dem Bildschirm erkennbar sind? Hier spielt die Usability im Internet eine Rolle, und zwar indirekt: Nimmt das Logo im Header des Internetauftritts zu viel Platz ein, haben Sie automatisch für andere – wesentliche (!) Dinge wie die Navigation weniger Platz.
Doch das Schlimmste: Sie verprassen den wertvollsten Platz, den Sie im Internet zur Verfügung haben: den Kopfbereich. Die Folge ist: Ihre Website-Besucher/innen müssen zwangsläufig auf jeder Seite mehr scrollen. Dies ist nur ein Beispiel für die wesentlichen Auswirkungen, die das Format Ihres Logos auf Ihre Conversions haben kann. Ganz fatal ist das dann, wenn Sie Ihr Angebot ausschließlich über das Internet vertreiben.
Manchmal allerdings lässt es sich nicht vermeiden, ein Logo zu verwenden, das in einem ungeeigneten Format ist: nämlich dann, wenn es bereits existiert und Ihr Unternehmen mit dem bereits bestehenden Logo mehrere Jahre bekannt ist.
Ein kleiner Tipp: bei dem Portal designenlassen können Sie sich Ihr individuelles Logo kostengünstig erstellen lassen. Je nach Preis, den Sie für das Logo vergeben, machen entsprechend viele Designer/innen mit und Sie haben eine wirklich reichhaltige Auswahl:
Die persönliche Einschätzung der Redaktion: für ein gutes Logo sollten Sie zwischen 300 und 500 € ausgeben, damit Sie interessante Entwürfe erhalten. Sie sollten auch in der Lage sein, konkrete Angaben zu Ihren Vorstellungen und Ihrer Zielgruppe zu machen, sowie die interessanten Entwürfe (so erforderlich) als Auftraggeber/in durch Ihre Hinweise mit entwickeln.
Über dieses Portal haben wir uns übrigens auch unser Gründerblatt-Logo erstellen lassen.
Wie schreibe ich Texte, die für die Website-Besucher/innen interessant und ansprechend sind, und die zugleich bei den Suchmaschinen gut gefunden werden können?
Diese kostenfreie, praxisbezogene Anleitung zeigt Ihnen auf unserer Agentur-Website fit-fuer-den-markt.de nützliche Tipps und Tools auf.
Auf Gründerblatt erhalten Sie zum direkten Download ein kostenloses Businessplan-Tool inklusive Handbuch: